Bis zur Volksrevolution von 1921 war die Mongolei ein Feudalstaat mit einer Nomadenkultur. Für viele Europäer war sie sowohl ein Inbegriff von Weltabgeschiedenheit und Rückständigkeit als auch ein geheimnisvoller abenteuerlicher Ort und ein Jagd- und Wanderparadies. Die Mongolen waren sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts aber bewusst, dass ihr Land keine Entwicklungschancen hat, wenn es weiterhin nach Westen und Norden in Abgeschlossenheit lebe. Die führenden Mongolen sahen für ihr Land realistischerweise die Notwendigkeit, das „kulturelle Bewusstsein“ zu ändern, was beinhaltet, sich dem Anderen, auch völlig Fremden zu öffnen. Ziel war eine möglichst große Aufgeschlossenheit gegenüber der Lebensweisen und den Errungenschaften westlicher Länder, speziell der von Deutschland. Die Fragestellung hieß: „Was können die Mongolen, besonders die jungen Mongolen, von den Deutschen lernen?“ Diese mongolische Aufgeschlossenheit wurde bzw. wird von den 1920er Jahren bis heute von den Menschen ihres Partnerlandes Deutschland adäquat beantwortet. Die vorliegende Dissertation hat das vermittelte und verbreitete Wissen über die deutsch-mongolische Kultur-, Bildungs- und Wirtschaftsbeziehungen gesammelt, analysiert und dargestellt sowie deren praktische Umsetzung in Form von Bildungs- und Wirtschaftshilfe zwischen Deutschland und der Mongolischen Volksrepublik bzw. der Mongolei. Im Fokus der Betrachtungen standen dabei vor allem die Deutschlandbilder der Mongolen in der Mongolei zusammen mit der Frage, wie sie entstanden sind; weiter, welche kulturellen Einflüsse die Mongolen vonden Deutschen übernommen, besonders aber, welche sie internalisiert haben.
Gangaamaa Purevdorj
Die Vermittlung Deutscher Kultur in der Mongolei
Ulanbaatar 2013
(in deutscher Sprache)
ISBN 978-99973-0-132-1
472 Seiten
Paperback
Admon Verlag. Ulaanbaatar.
Gangaamaa Purevdorj Delgeriinkhen, geb.1967, stammt aus der Mongolei (Provinz Bulgan). Frau Purevdorj studierte an der Technischen Universität Dresden Politikwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache und promovierte nach einem Zweitstudium der Vergleichenden Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg. Als freiberufliche Autorin hält sie Vorträge und Lesungen im deutschsprachigen Raum. Frau Purevdorj ist Mitglied im Deutschen Schriftstellerverband ver.di
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