TENGERIIN NOKHOI -
HUNDE DES HIMMELS
Die Wölfe der Mongolei
Notizen eines alten Jägers
(ÖVGÖN ANTCHNY TEMDEGLEL)
Ayurzany Tserenchuluun
Eike Andreas Seidel
80 Seiten
ca. 14,5 x 20,5 cm
Seit dem Beginn der Tierzucht vor etwa
12.000 Jahren sind die Wölfe die erklärten
Feinde der Viehhalter.
Gleichzeitig werden die Wölfe auch als göttliche
Wesen mit großer Hochachtung und
Respekt angesehe. Wie kaum ein anderes
Raubtier beherrschen sie die Jagd als eine
kollektive Anstrengung. Große Tiere wie
Elchse, Pferde oder Bären werden von Wölfen
im Rudel angegriffen und erlegt.
Ja, es gibt sogar die Meinung, dass die Menschen
die gemeinsame Jagd sich direkt von
den Wölfen abgeschaut haben.
Das ambivalente Verhältnis Mensch - Wolf
ist in vielen Kulturen dokumentiert. Einerseits
ist dier Wolf die Verkörperung von
Freiheit, Wildheit und Ungebundenheit, So
ist der Wolf Stammvater nicht nur der Mongolen,
sondern aller Turkvölker. Indianerstämme
bzw. Bluitsbrüderschaten beziehen
sich auf den Wolf.
Auf der anderen Seite ist der Wolf der Feind
schlechthin: Homo homini lupus - Der
Mensch ist dem Menschen ein Wolf, so fasste
der Philosoph Hobbes die Notwendigkeit
eines reglementierenden Staates zusammen.
Die hier zusammengefassten Geschichten
über mongolische Wölfe, ihr Verhalten und
die Jagd auf sie sind nach dem Band „Haltet
Eure Hunde fest“ über die Hunde der Mongolei
der zweite Teil der „Notizen eines alten
Jägers“ des mongolischen Schriftsteller,
Jägers und Meteorologen Khudai Damdiny
Damba und wurden ins Deutsche übersetzt
von Ayurzanyn Tserenchuluun.
Es sind keine philosophischen Betrachtungen
über den mystischen Wolf, sondern sehr
praktische und aus großer Erfahrung gewonnen
Einsichten über das Verhalten der
Wölfe.
Der Autor schildert sehr konkret und in vielen
Beispelen, wie er und viele andere Jäger
und Hirten in der Mongolei sich mit dem
Wolf auseinanderzusetzen haben.
Wir selbst haben noch 2006 im Bulgan Aimak
mitbekommen, wie stolz unsere Viehhalter-
Freunde waren, als sie endlich den
letzten Wolf der Gegend auf einer Insel im
Orkhon erlegen konnten und so die Gefahr
für ihre Herden endlich gebannt war.