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Autoren

wichtige Autoren mit zahlreichen Veröffentlichungen zur Mongolei

Fritz Mühlenweg

Fritz Mühlenweg

Fritz Mühlenweg (1898–1961), aufgewachsen in Konstanz, gegen Ende des 1. Weltkriegs in französischer Kriegsgefangenschaft, aus der er sich wagemutig selbst befreite; Drogistenakademie, dann mehrere Jahre als Drogist tätig, bevor er aus dem elterlichen Geschäft ausbrach und als Angestellter der neu gegründeten »Luft Hansa« an der Mongolei-Expedition Sven Hedins teilnahm. Die Luft Hansa erkundete die klimatischen Bedingungen für diee Einrichtung einer Fluglinie Berlin-Peking. Zwischen 1927 und 1932 verbrachte Mühlenweg auf Forschungsreisen viele Monate in der Wüste Gobi. Zurückgekehrt nach Europa, begann er ein Maler-Studium in Wien, heiratete die österreichische Malerin Elisabeth Kopriva und lebte mit ihr und schließlich sieben gemeinsamen Kindern als freischaffender Maler in Allensbach am Bodensee. Während des (zwangsweisen) Zolldienstes im Zweiten Weltkrieg begann er, Gedichte aus dem chinesischen Schi-King zu übersetzen. Unter schwierigen Bedingungen der Nachkriegsjahre setzte er sich daran, seine Erfahrungen aus der Mongolei in Erzählungen und Romane zu verwandeln. In den letzten Jahren seines Lebens machten ihn vor allem seine Bücher »In geheimer Mission durch die Wüste Gobi« und »Nuni« (Herder Verlag) zu einem renommierten und geliebten Autor.
Gangaamaa Purevdorj

Gangaamaa Purevdorj

Gangaamaa Purevdorj Delgeriinkhen, geb. 1967, stammt aus der Mongolei (Provinz Bulgan). Frau Purevdorj studierte an der Technischen Universität Dresden Politikwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache und promovierte nach einem Zweitstudium der Vergleichenden Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg. Als freiberufliche Autorin hält sie Vorträge und Lesungen im deutschsprachigen Raum.

Amélie Schenk

Dr. phil, Ethnologin, Kennerin des Schamanentums und verschiedener Naturvölker, lebte bei Indianern Nordamerikas, in Indien und im tibetischen Himalaja. Heute lebt sie vorwiegend in der Mongolei, wo sie neben ihrer Forschungsarbeit Entwicklungsprojekte betreut und das Leben der Hirtennomaden teilt. Das Lernen von anderen Kulturen, aber mehr noch die tatkräftige Unterstützung der kleinen Naturvölker ist ihr Anliegen.
Galsan Tschinag

Galsan Tschinag

Galsan Tschinag, geboren 1943 in der Westmongolei, ist Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa. Von 1962 bis 1968 studierte er Germanistik in Leipzig, seither schreibt er viele seiner Werke auf Deutsch. Er lebt den größten Teil des Jahres in der Landeshauptstadt Ulaanbaatar und verbringt die restlichen Monate abwechselnd als Nomade in seiner Sippe im Altai und auf Lesereisen im Ausland. Galsan Tschinag erhielt u.a. 1992 den Adelbert-von-Chamisso-Preis und 2001 den Heimito-von-Doderer-Preis. 2002 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Wolf-Dieter Storl

Wolf-Dieter Storl ist Kulturanthropologe und Ethnobotaniker. Lehrte als Dozent an verschiedenen Universitäten und hat zahlreiche Bücher publiziert, die zu erfolgreichen Longsellern wurden. Er lebt auf einem Einödhof im Allgäu.

Gonsar Rinpotsche

Gonsar Rinpotsche

Gesche Rabten Rinpotsche

 

„Seit ich ein kleines Kind war, traf ich Mönche in ihren bräunlich-roten Gewändern. Manche von ihnen hatten an den großen klösterlichen Universitäten bei Lhasa studiert. Ich bewunderte sie alle sehr. Manchmal besuchte ich das Kloster in unserer Gegend, und wenn ich die Mönche debattieren sah, erfüllte es mich mit großer Bewunderung. Mit etwa fünfzehn Jahren wurde mir deutlich, wie einfach, rein und wirksam ihr Leben war. Mein Dasein zu Hause war dagegen voll komplizierter Aufgaben, die nie ein Ende nahmen. Um ein qualifizierter Mönch im nahegelegenen Dargye-Kloster zu werden, mußte man zur Schulung seines Geistes mindestens drei bis vier Jahre an einer der drei Klosteruniversitäten in Lhasa verbringen. Mit dem Gedanken, ein Mönch im Dargye-Kloster zu werden, entschloß ich mich, auf eine dieser Klosteruniversitäten zu gehen. Ich hatte aber nicht den Wunsch, sehr gelehrt zu werden. Damals war ich etwa siebzehn."

Aus Gesche Rabtens Biographie, "Mönch aus Tibet", Edition Rabten

Mit achtzehn Jahren unternahm Gesche Rabten dann die dreimonatige Reise von seinem Geburtsort in der tibetischen Ostprovinz Kham nach Lhasa in Zentraltibet. Er wurde Mönch in der Klosteruniversität Sera. Bald wurden Lehrer und Mitschüler auf seine hervorragenden Eigenschaften aufmerksam. Die unglaublichen Strapazen, die er für intensive Studien und Meditationen auf sich nehmen konnte, brachten ihm den bewundernden Spitznamen Milarepa ein. Die Klarheit und Präzision seiner logischen Debatten führten zum Vergleich mit Dharmakirti, dem großen buddhistischen Logiker. Nachdem er etwa zwanzig Jahre studiert hatte, bestand er die Gesche-Prüfungen vor den Mönchen der drei großen Klöster. Es wurde ihm der Titel der obersten Stufe, Gesche Lharampa, zuerkannt, die höchste Ehre, die von den Prüfern und S.H. Dalai Lama verliehen wird.

1964 wurde Gesche Rabten ausgewählt, Seiner Heiligkeit Dalai Lama als philosophischer Assistent zu dienen, mit der Aufgabe, Seine Heiligkeit bei Unterweisungen der beiden Tutoren zu unterstützen und mit Seiner Heiligkeit philosophische Debatten zu führen.

1969 schickte S.H. Dalai Lama die ersten westlichen Schüler zu Gesche. 1975 richtete S.H. Dalai Lama die Bitte an Gesche, als Abt des tibetischen Klosters in Rikon in die Schweiz zu ziehen und Dharma zu unterrichten, wohl auch, um auf das Drängen der inzwischen sehr zahlreichen Schüler aus dem Westen einzugehen. Da Gesche sehr viele tibetische Schüler in den großen Klosteruniversitäten in Indien hatte und sein Wurzel-Meister Kyabdsche Tridschang Rinpotsche schon recht betagt war und Gesche keinerlei Interesse an Geld oder Bequemlichkeiten des Westens hatte, zog er es vor, in Indien zu bleiben. Erst als ihn sein Meister auf die besonders segensreiche Wirkung seines Unterrichts für Leute aus dem Westen aufmerksam machte und ihn ebenfalls bat, der Aufforderung nachzukommen, willigte Gesche ein.

Gesche war der erste tibetische buddhistische Meister, der im Westen die vollständige Vinaya-Tradition und das Studium der großen philosophischen Abhandlungen des Buddhismus eingeführt hat. So wurde Gesche zum Wegbereiter der vollständigen und umfassenden Anwendung der Unterweisungen des Buddha im Westen. Viele der heute im Westen bekannten Meister sind Gesches Schüler: Gonsar Rinpotsche, Sherpa Rinpotsche, Tomthog Rinpotsche, Zopa Rinpotsche, Lama Yeshe, Gesche Penpa, Gesche Tenzin Gonpo, Gesche Thubten Ngawang, Gesche Thubten Trinley und so weiter.

Wie kaum einem anderen war es Gesche Rinpotsche möglich, die Essenz der Gedanken des Buddha den Zuhörern nahezubringen. Gleich, ob Zuhörer aus dem Westen oder Osten, wer immer seinen Worten folgte, empfand, daß die Unklarheiten wichen und sich im eigenen Geist eine unbeschreibliche Klarheit und Ruhe entfaltete. Sein Beispiel ermutigte einen unwillkürlich zu einem aufrichtigen Verhalten. Was immer er erklärte, erzeugte im Schüler das Gefühl, eine Beschreibung der Vergangenheit, der Zukunft oder der innersten Geheimnisse zu hören, als lägen alle diese Dinge in Gesches Hand.

Gesche gründete das Zentrum für Höhere Tibetische Studien Rabten Choeling am Genfer See (ursprünglich Tharpa Choeling), das Tibetische Zentrum in Hamburg, Tashi Rabten auf dem Letzehof, Puntsog Rabten in München und Gephel Ling in Mailand.

(Quelle: Rabten Choeling)